Multi-sensorische nicht-invasive Stimmprothetik mittels KI

Dieses Projekt will Menschen, die beispielsweise durch eine Kehlkopfoperation stimmlos geworden sind, wieder zu ihrer eigenen, natürlich klingenden Stimme verhelfen. Die nicht-invasive Sensortechnologie kann stumme Sprechbewegungen detektieren und charakterisieren. Neueste tiefe neuronale Netze verwandeln diese Signale unmittelbar in hörbare Sprache. »Nicht-invasiv« ist die von Altavo entwickelte Technik, mit der die Sensoren auf der Hautoberfläche angebracht werden und nicht in den Körper eingeführt werden müssen.

Nach vollständigem Verlust der Stimme – etwa infolge einer Kehlkopfkrebs-Operation – leiden Betroffene unter massiven Einschränkungen in ihrer Lebensqualität, Kommunikationsfähigkeit und sozialen Teilhabe. Allein in Deutschland und den USA betrifft dies über 50.000 Menschen. Auch bei anderen Krankheitsbildern kann es zu teilweisem oder vollständigem Phonationsverlust kommen. Der Wegfall der lautsprachlichen Kommunikation erschwert die ärztliche Betreuung, führt zu sozialer Isolation, psychischen Belastungen und erhöht den Rehabilitationsaufwand deutlich. Bestehende Ersatzstimmen bieten bislang nur eine unzureichende Lösung: Sie klingen meist unnatürlich, sind schwer verständlich und mit erheblichem sozialen Stigma sowie funktionellen Nachteilen verbunden.

Vor diesem Hintergrund verfolgt das Dresdner MedTech-Startup Altavo das Ziel, ein neuartiges, nicht-invasives System zur lautlosen Spracherkennung zu realisieren. Technologisch basiert das System auf der Kombination von hochsensibler Radarsensorik und künstlicher Intelligenz, mit der stumme Artikulationsbewegungen detektiert, dekodiert und in synthetische Sprache umgewandelt werden können.

Für Patient:innen, medizinisches Fachpersonal und das Umfeld der Betroffenen stellt dies einen signifikanten Fortschritt in der Stimmrehabilitation und Teilhabe in Aussicht.

Rudolf von Bünau I Altavo GmbH

  • Prof. Dirk Plettemeier | Technische Universität Dresden
  • Prof. Dr.-Ing. Peter Birkholz | Technische Universität Dresden
  • Dr.-Ing. Andreas Nocke | Technische Universität Dresden
Die nicht-invasive Sensortechnologie kann stumme Sprechbewegungen detektieren und charakterisieren. Neueste tiefe neuronale Netze verwandeln diese Signale unmittelbar in hörbare Sprache. „Nicht-invasiv“ ist die von Altavo entwickelte Technik, mit der die Sensoren auf der Hautoberfläche angebracht werden und nicht in den Körper eingeführt werden müssen.
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